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AutorenbildJanine Friedrich

Stretching löst aufgestaute Emotionen, die wir in unseren Hüften speichern

Hoi Liebi – heute mal ne schweizerdeutsche Begrüssung zur Abwechslung! 😊 Endlich ist es wieder Zeit für einen neuen Blogpost! Heute kommt er ausnahmsweise Mal am Samstag. Da jetzt über das verlängerte Osterwochenende zwei wunderbare Stretching-Workshops im Bahia anstehen, wollte ich auf das Thema mal etwas tiefer eingehen und die emotionale Wirkung und die mentalen Vorteile vom Dehnen in den Fokus rücken. Erst vor ein paar Tagen hab ich eine recht lange und intensive Dehnungs-Session eingelegt und gemerkt, wie sich alte Emotionen gelöst haben, die dadurch endlich frei fliessen konnten. Ich gebe zu: Angenehm ist das in dem Moment nicht, aber danach eben umso mehr! 😍 (Foto von madison lavern auf Unsplash)


Denn wenn wir uns stretchen, dehnt sich unser ganz eigenes Universum aus. Wir schaffen in unserer Innenwelt Ordnung. Wir lösen uns von Dingen, die nicht mehr zu uns gehören und machen Platz für Neues. Sowohl mental, emotional als auch körperlich.

Ralph Waldo Emerson sagte einst: The mind, once stretched by a new idea, never returns to its original dimensions.

Ich finde das sehr treffend. Verstehen wir einmal, wie wahnsinnig gut Körper, Geist und Seele zusammenarbeiten, um Emotionen zu regulieren, dann können wir uns darauf auch viel besser einlassen und uns selbst noch zusätzlich unterstützen! Wie, das erkläre ich alles im Text. Ready? Dann let’s go!


Erst einmal ein bisschen Hintergrund-Wissen: Bestimmt hast du schon mal gehört, dass wir Emotionen in der Hüfte speichern. Das entstammt dem uralten Reflex, dass wir uns bei Stress oder Gefühlen wie Traurigkeit, Unbehagen, Angst, Frustration etc. instinktiv zusammenzuziehen, um unsere lebenswichtigen Organe zu schützen – und dieses Zusammenziehen beginnt in den Hüften. Unsere Hüftbeuger werden aktiviert, unsere Muskeln verkrampfen und verkürzen sich. Lösen wir diese Anspannung nicht komplett auf, dann behalten wir sie bei, schränken uns in unserer Körperlichkeit (oft unbewusst) ein und halten auch die Gefühle, die bestimmte Ereignisse ausgelöst haben, tief in unserem Zellgedächtnis und Nervensystem gefangen. Doch all die Emotionen, die wir noch nicht komplett durchleben konnten, wollen eigentlich nur angeschaut und anerkannt werden. Wir müssen nicht einmal unbedingt verstehen, welchem Ereignis sie ursprünglich entstammen. Es reicht schon, ihr Dasein zu registrieren. Alle Gefühle wollen am Ende einfach nur von uns gefühlt werden, denn nur dann lösen sie sich auf oder können sich transformieren.


Unsere Hüften sind also der Sitz unserer Emotionen; hier finden sich selbst tiefste Verletzungen und Ängste wieder. Die Vorderseite der Hüfte, wie auch die gesamte Vorderseite des Körpers, symbolisiert die Zukunft. Verspannungen in den Hüften können daher Zukunftsängste widerspiegeln oder die Sorge, bestimmten Erwartungen nicht gerecht zu werden. Die Rückseite der Hüfte hingegen verweist auf Themen unserer Vergangenheit und zeigt auf, was wir bisher noch nicht loslassen konnten. Vor allem Beziehungsemotionen werden in unseren Hüften gelagert. Nicht nur partnerschaftliche Konflikte, sondern auch familiäre oder geschäftliche Schwierigkeiten können sich hier festsetzen, wenn wir diese negative Energie in uns halten. Doch auch die allerwichtigste unserer Beziehungen – die zu uns selbst – darf dabei nicht vergessen werden: Können wir uns anderen gegenüber öffnen? Können wir uns annehmen und vollständig lieben, so wie wir sind?


In unserer Hüftregion befindet sich ausserdem das Sexualchakra (Svadhisthana). Diesem zweiten Energiezentrum sind alle Themen rund um unsere Sexualität, Sinnlichkeit, Lust, Fortpflanzung, Kreativität und Schöpferkraft zugeordnet. Ist dieses Chakra blockiert, dann tun wir uns schwer damit Emotionen loszulassen und unsere Energie kann nicht frei fliessen.


Durch das Dehnen der Hüftmuskeln kann deshalb eine regelrechte Befreiung empfunden werden: aufgestaute Emotionen, verdrängte Erinnerungen und unbewusste Spannungen, die möglicherweise durch traumatische Ereignisse verursacht wurden, kommen ans Licht. Wenn wir uns diesen Empfindungen mit Akzeptanz, Präsenz und Sanftheit annähern, lernen wir besser mit Unbehagen umzugehen. Es ist ein Prozess, bei dem wir uns auf eine subtile Art verletztlich zeigen und eine wunderbare Chance, um alle Gefühle zuzulassen. An dieser Stelle ist noch erwähnenswert zu sagen, dass verschiedene Menschen Spannungen und Emotionen in ihrem Körper ganz unterschiedlich festhalten. Es ist ganz normal, dass manchen das Öffnen der Hüfte leichter fällt als das Öffnen des Brustkorbbereichs oder der Schultern. Für andere kann es genau umgekehrt sein. Jeder Körperbereich hat zudem jeweils andere emotionale Themen.


Doch wie können wir nun mit aufsteigenden, unangenehmen Gefühlen umgehen?


Reflektieren und mit unseren Emotionen reden

Wenn Gefühle in uns hochkommen, hilft es sehr, wenn wir versuchen, diese zu benennen. Dafür können wir unseren Körper einfach fragen, was er uns gerade sagen möchte. Oder wir gehen unseren Gefühlen direkt auf die Spur und fragen uns: Fühle ich mich traurig, bedrückt? Bin ich gerade überwältigt, unruhig? Fühle ich mich ängstlich? Bin ich gereizt, wütend? Steckt unter dieser Wut vielleicht sogar Trauer? Ist es Panik? Wo spüre ich die Emotion im Körper? Bewegt sie sich? Wo gibt es gerade noch eine Anspannung? Blockiere ich selbst noch etwas und ist es möglich diese Restspannung loszulassen? Wir bekommen immer eine intuitive Antwort aus unserem Inneren. Vielleicht auch in Form von Tränen. Alles darf da sein. Gerade, wenn es emotional wird, geben wir uns auch die Möglichkeit geistig zu wachsen.


Atmen, atmen, atmen!

Wir neigen manchmal dazu, die Luft anzuhalten oder unregelmässig zu atmen, wenn es unangenehm oder anstrengend wird. Es ist aber extrem wichtig, dass wir tief, ruhig und lang ein- und ausatmen, damit die Emotionen frei durch unseren Körper fliessen können. Mit jedem Einatmen verlängern wir unseren Körper und mit jedem Ausatmen können wir uns noch tiefer in die Dehnung sinken lassen und dabei etwas mehr loslassen. Hierbei können wir auch ganz bewusst in die Region atmen, die wir gerade dehnen. Mit unserem Atem ermöglichen wir der Emotion, sich durch unseren Körper zu bewegen und schliesslich den Weg hinaus zu finden.


Bewusstsein schaffen und auf den Körper hören

Es macht bereits einen grossen Unterschied, wenn wir uns dieser ganzen Wirkungsweise bewusst sind. Somit reagieren wir nicht überrascht, wenn beim Dehnen intensive Gefühle auftauchen. Stattdessen können wir uns mental darauf einstellen und wissen, dass möglicherweise etwas freigesetzt werden kann. Das bedeutet auch, dass wir, wenn wir überhaupt keine emotionalen Kapazitäten haben, lieber von einer intensiven Stretching-Session absehen. Es gibt eben immer wieder Momente im Leben, wo wir weniger bereit dafür sind, um angestaute Emotionen aufzuarbeiten. Auch sollten wir darauf hören, wenn unser Körper genug hat vom Dehnen und ganz wichtig: Was wir nach so einer Session brauchen. Vielleicht Ruhe oder Schlaf? Es ist ganz wichtig, auf unsere Bedürfnisse zu hören.


Dehnen ist also eine recht emotionale Reise, die am Ende nicht nur unser ganzheitliches Wohlbefinden unterstützt, sondern auch unsere Selbstverwirklichung antreibt.


Jetzt bin ich noch gespannt, was deine Erfahrungen sind! Gab es Phasen, in denen dir Stretching sehr geholfen hat beim Stressabbau und Lösen von Emotionen? Hast du noch Gedanken dazu? Schreib es unbedingt in die Kommentare! Ich freue mich sehr, von dir zu lesen! 💕


Und diese beiden Workshops solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen:


Unlocking your Frontsplit: Intensiv-Klasse mit Sarah am 1. April, 11 bis 13:30 Uhr im Bahia

Flexibilität und Contortion: Workshop mit Nina Burri am 28. April, 10 bis 13 Uhr im Bahia


Bis bald und frohe Ostern!! ✨



1 Kommentar

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Doris Blaser
Jun 20
Rated 5 out of 5 stars.

DANKE für diesen grossartigen, fundierten, informativen Beitrag über Emotionen und Stretching. Ich wusste das so ansatzweise, aber die Zusammenhänge waren mir nicht klar.

Dieser Text ist sehr motivierend! Ich freue mich aufs Training!


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